Papst Franziskus schreibt 2015 in der Enzyklika

 

Laudato si´:

 

"Der Export einiger Rohstoffe, um die Märkte im industrialisierten Norden zu befriedigen, hat örtliche Schäden verursacht, wie die Quecksilbervergiftung in den Goldminen oder die Vergiftung mit Schwefeldioxid im Bergbau zur Kupfergewinnung. Besonders muss man der Tatsache Rechnung tragen, dass der Umweltbereich des gesamten Planeten zur “Entsorgung” gasförmiger Abfälle gebraucht wird, die sich im Laufe von zwei Jahrhunderten angesammelt und eine Situation geschaffen haben, die nunmehr alle Länder der Welt in Mitleidenschaft ziehen ...

 

Die Erwärmung, die durch den enormen Konsum einiger reicher Länder verursacht wird, hat besonders in den ärmsten Zonen der Erde verheerende Folgen, wo der Temperaturanstieg vereint mit der Dürre die Ackerbauerträge ausfallen lässt … Wir stellen fest, dass es häufig multinationale Unternehmungen sind, die dort so handeln und tun, was ihnen in den entwickelten Ländern bzw. in der sogenannten Ersten Welt nicht erlaubt ist ...

 

Im Allgemeinen bleiben bei der Einstellung ihrer Aktivitäten und ihrem Rückzug große Schäden und Schulden gegenüber Mensch und Umwelt zurück wie Arbeitslosigkeit, Dörfer ohne Leben, Erschöpfung einiger natürlicher Reserven, Entwaldung, Verarmung der örtlichen Landwirtschaft und Viehzucht, Krater, verseuchte Flüsse und einige wenige soziale Werke, die nicht mehr unterhalten werden können … 

 

Die Auslandsverschuldung der armen Länder ist zu einem Kontrollinstrument geworden, das Gleiche gilt aber nicht für unsere hinterlassene ökologische Schuld" ... und; "Das technokratische Paradigma tendiert auch dazu, die Wirtschaft und die Politik zu beherrschen. Die Wirtschaft nimmt jede technologische Entwicklung in Hinblick auf den Ertrag an, ohne auf mögliche negative Auswirkungen auf den Menschen zu achten. Die Finanzen ersticken die Realwirtschaft. ...

 

Man meint, die Probleme des Hungers und das Elend in der Welt lösen sich samt allen Umweltproblemen mit dem Wachstum des Marktes auf. Der Markt von sich aus gewährleistet aber nicht die ganzheitliche Entwicklung des Menschen und die soziale Inklusion. ...

 

Es ist jedoch möglich, den Blick wieder zu weiten. Die menschliche Freiheit ist in der Lage, die Technik zu beschränken, sie zu lenken und in den Dienst einer anderen Art des Fortschritts zu stellen, der gesünder, menschlicher, sozialer und ganzheitlicher ist, als der unter dem technokratischen Paradigma. ...

 

Niemand verlangt, in die Zeit der Höhlenmenschen zurückzukehren, es ist aber unerlässlich, einen kleineren Gang einzulegen, um die Wirklichkeit auf andere Weise zu betrachten, die positiven und nachhaltigen Fortschritte zu sammeln und zugleich die Werte und die großen Ziele wiederzugewinnen, die hemmungslos vernichtet wurden" ...

 

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Früher garantierte Wachstum unseren Wohlstand. Heute steht es auch für Umweltzerstörung, Armut und Ausbeutung.

Wie können wir die Schöpfung erhalten und ihre Früchte gerechter verteilen?

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Allgemeine_Erklärung_der_Menschenpflichten

 

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